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Geschichte

Roussospiti

Das Dorf Roussospiti liegt 300 Meter über dem Meeresspiegel, oberhalb der Stadt Rethymnon. Die Ursprünge des Dorfes werden in der venezianischen Zeit (ungefähr 14. Jahrhundert) vermutet. Allerdings sollen bei Ausgrabungsarbeiten in der alten Kirche Isodia tis Theotoku, im Jahre 2005, Münzen gefunden worden sein, die auf das Jahr 1000 schließen lassen. Über die Herkunft des Namens erzählt man sich zwei Geschichten. Das Wort „Spiti“ bedeutet Haus. Die erste Geschichte besagt, dass das erste Haus im Dorf rot (italienisch rosso) von den Venezianern gebaut wurde. Die zweite Version erzählt von einer kranken Russin, die wegen des gesunden Klimas nach Kreta zog und hier ein Haus baute. Dieses Haus ist noch heute, natürlich restauriert, im Dorf zu sehen. Ab 1500 wird die venezianische Herrschaft durch die türkische abgelöst. Vor dem Jahr 1600 spricht man von ungefähr 30 Häusern und einem türkischen Dorfherrscher, der etwa 300 Sklaven für sich arbeiten ließ. In dieser Zeit entstanden viele griechische Familiennamen auf die Endung -akis, die man auch heute noch findet. Dieses ist eine grammatische Verkleinerungsform ; die Türken zwangen die Einheimischen, diese an ihre Namen zu hängen. So wollten sie die Kreter auch psychologisch „kleinhalten“ (z.B. Mylonas = Müller / Mylonakis = Müllerchen).Die Namen ohne die –akis-Endung, lassen darauf schließen, dass diese Familien während der türkischen Herrschaft nach Kleinasien auswanderten und erst nach Ende der Besatzung wiederkehrten.
Der Unbekannte Soldat
Im Verlauf des zweiten Weltkriegs springen deutsche Fallschirmspringer über Kreta ab und besetzen die Insel. Hierbei ist zu erwähnen, dass der Widerstand der kretischen Freiheitskämpfer nie ganz gebrochen wurde. Auch auf dem Berg „Vrissinas“ ( ca. 700m über dem Meeresspiegel), oberhalb des Dorfes, richten die Besatzer eine Stellung ein. Die Soldaten schlafen in der Kapelle „Agios Pnevmatos“ (Heiliger Geist, siehe Kirchen und Kapellen) und umgeben die Stellung mit einem Minengürtel. Die Dorfbewohner verstecken sich zeitweilig in der „Lygeris“-Hoehle, die man bis heute, außerhalb des Dorfes, besuchen kann. Während dieser Zeit zählt das Dorf etwa 350 Einwohner; diese Zahl schrumpft bis 1963 auf etwa 100, da viele Griechen als Gastarbeiter ins Ausland gehen. 1971 wächst das Dorf wieder auf 270 und hat heute geschätzte 700 Einwohner.
Kretischer Held